In der dritten Juliwoche hat Bettina Janecek im Kölner Stadt-Anzeiger einen umfänglichen „Sachstandsbericht“ zur „Zukunft der Hallen“ (Titel) gegeben. Tenor der sechs Fragen und Antworten zum Thema: So schnell wird sich an der Lage der 24 gesperrten Kölner Sporthallen nichts ändern (ganzer Beitrag auch auf Presseseite).
Die ernüchternde Dokumentation umfasst auch eine Reihenfolge, nach der die zur Unterbringung von Flüchtlingen gesperrten Turnhallen wieder frei gegeben werden sollen. Doch aufgrund einiger Unwägbarkeiten lässt sich die Stadtverwaltung, insbesondere das Wohnungsamt, auf keinerlei belastbare Aussagen ein. Wichtigster Faktor – neben der wechselnden Anzahl der wöchentlich nach Köln kommenden Flüchtlinge – ist der nur schleppende Fortschritt beim Bau von Leichtbauhallen.
Welche Folgen dies für den organisierten Sport in Köln hat, wird im Beitrag am Beispiel der DJK Wiking nur angerissen. Zitiert wird der Vereinsvorsitzende Lars Görgens. „Dass wir keinen Zeitplan haben, macht die Situation für die Vereine extrem schwierig.“ Vermehrte Austritte bei zugleich weniger Möglichkeiten für Neueintritte, und damit ein schleichendes Bröckeln der Gebührenstruktur werden billigend in Kauf genommen. „Ähnliches berichten viele der rund 100 betroffenen Kölner Sportvereine“, schreibt die Autorin im Stadt-Anzeiger.
Selbstverständlich stehen die Sportvereine unverrückbar weiterhin für eine Kultur der Solidarität und eine Willkommenskultur gegenüber den Flüchtlingen. Oft genug wurde bereits betont, dass Übungsleiterinnen und –leiter im Sport genau diejenigen Experten sind, die die Stadt Köln zur bevorstehenden großen Integrationsaufgabe jetzt benötigt. Offensichtlich wird aber, dass auch nach den Herbstferien, wenn die Rasen-Sportarten wieder auf Hallenzeiten drängen, alle Gruppen im Verein wieder enger zusammenrücken müssen.
Zudem wird jedoch auch erkennbar, dass ohne weiteren Druck die Schlagzahl bei der Stadt offenbar nicht zunimmt. Der organisierte Sport in Köln wird daher unter dem Banner des Vereinsbündnisses „Sport ist Wert“ sicherlich nach den Sommerferien weitere Maßnahmen ergreifen.