Stadtsportbund Köln sagt Kölsche Sportnaach 2017 ab

SSBK-LogoDer Stadtsportbund Köln hat bekannt gegeben, dass er zusammen mit seiner Sportjugend im Jahr 2017 keine „Kölsche Sportnaach“ veranstalten wird. Hintergrund ist die für viele Sportvereine anhaltend schlechte Situation der Belegung von Kölner Sporthallen als Notunterkünfte für Flüchtlinge.

Bei seiner vergangenen Sitzung sei der Vorstand des SSBK zum Ergebnis gekommen, dass die Durchführung einer solchen Veranstaltung momentan ein falsches Signal sei. Bei der Kölschen Sportnaach werden alljährlich die Sportlerinnen, Sportler und Teams des Vorjahres geehrt. Auch eine Beteiligung an Veranstaltungen ähnlichen Formats kommt für den Vorstand derzeit nicht in Betracht, wie der SSBK-Vorsitzende Klaus Hoffmann begründet:

„Uns ist nicht nach Feiern zumute. Unsere Sportvereine kämpfen teilweise ums Überleben, leisten trotz stark eingeschränkten Übungs- und Trainingsbetriebs wegen fehlender Bewegungsräume vorbildliche Integrationsarbeit.“

Es erscheine nicht angebracht, in dieser Situation eine Gala durchzuführen oder zu unterstützen. Dies sei jedoch keine generelle Absage an Veranstaltungen dieser Art. Es käme jedoch auf die weiteren Entwicklungen in der Stadt in den kommenden Wochen an, wie Helmut Schaefer, Vorsitzender der Sportjugend Köln, erläuterte:

„Wir erwarten ein deutliches Signal aus Stadtverwaltung und –politik, dass die Anliegen des organisierten Sports ernst genommen werden.“

Dies beziehe sich nicht alleine auf die Notunterkünfte für Flüchtlinge, so Schaefer weiter. Die DJK Wiking begrüßt diese Entscheidung und ihre Begründung und hofft auf weitere Unterstützung der Sportvereine durch Stadtsportbund, Stadtverwaltung und –politik. Diese leisten wertvolle Arbeit in Hinblick auf Integration, die oft nur wenig wahrgenommen und wertgeschätzt wird.

KStA_Flüchtlings-Unterkünfte_06.12.2016Der Hauptausschuss des Kölner Stadtrats hat parallel beschlossen, weitere rund 2.000 Plätze für Flüchtlinge an acht Standorten zu errichten. Ein konkreter Zeitplan wurde jedoch neuerlich nicht benannt.

Die DJK Wiking bekennt sich ausdrücklich dazu, angesichts der anhaltenden Aufnahme von Flüchtlingen wichtige Integrationsarbeit leisten zu wollen. Durch einige ausfallende Angebote wird der Verein wirtschaftlich vor eine harte Probe gestellt: Vermehrte Austritte bei zugleich weniger Möglichkeiten für Neueintritte haben ein schleichendes Bröckeln der Gebührenstruktur zur Folge.

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