DJK Wiking kann die Teilnahme am Projekt der Deutschen Sportjugend fortsetzen
Die DJK Wiking setzt im neuen Jahr ihren Weg der integrativen Arbeit im Sportbereich fort. Neben der Fortführung des allgemeinen Engagements zur Einbindung möglichst vieler Gesellschaftsschichten in Sportangebote ist jetzt auch die Zusage erneuert worden, am Projekt „Orientierung durch Sport“ der Deutschen Sportjugend im DOSB teilzunehmen (Fotos: Bowinkelmann, LSB NRW).
Innerhalb des Projekts kann der Verein eine Förderung in Höhe bis zu 7.500 Euro im Jahr 2016 für die Integrationsarbeit mit jungen Flüchtlingen erhalten. Im Vorjahr wurden die in Aussicht gestellten Mittel bereits bei 5.000 Euro gedeckelt. Für den Vereinsvorsitzenden Lars Görgens stellt die neuerliche Bewilligung ein deutliches Signal der Wertschätzung für die bereits geleistete Integrationsarbeit in der DJK Wiking dar:
„Ich bin sehr stolz auf unsere Übungsleiterinnen und –leiter sowie die vielen privat engagierten Vereinsmitglieder, die großartige Integrationsarbeit leisten. Gerade in unserem oft als sozialen Brennpunkt bezeichneten Stadtbezirk Chorweiler ist diese Hilfe umso wichtiger und umso wertvoller. Wir als Sportverein können gesellschaftlich nur so viel leisten wie einzelne bereit sind zu tun. Für die große Bereitschaft und Verantwortung vieler unserer Mitglieder bin ich sehr dankbar!“
Die in Aussicht gestellten Mittel werden allerdings nur dann ausgezahlt, wenn entsprechende Angebote inhaltlich und administrativ korrekt abgerechnet werden. Zudem ist eine notwendige Voraussetzung, dass die Mittel im Bundeshaushalt zur Verfügung gestellt werden, was jedoch zu erwarten ist. Die grundsätzliche Zuwendung für die Deutsche Sportjugend wird bewilligt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
Zur Umsetzung der Sportstunden mit jungen Flüchtlingen war es im Vorjahr gelungen mit Mareike Jautschus eine Bundesfreiwilligendienstlerin im Sport für ein Jahr zu gewinnen, deren Einsatz vorrangig für diesen Zweck vorgesehen ist. In der jüngsten Ausgabe der DJK Vereinszeitung (03-2016, S. 12) berichtet sie aus dem Alltag, wie schwierig es teilweise ist, die Teilnehmenden zur Sportstunde zu bringen und alltägliche Hürden zu überwinden:
„Die erste Schwierigkeit ist die hohe Fluktuation. Wir hatten mit einer Gruppe auf den Hochhausmarathon in Chorweiler hintrainiert und auch erfolgreich daran teilgenommen. Eine Woche danach war der Großteil dieser Gruppe plötzlich nicht mehr da. Eine andere Schwierigkeit ist die Mischung unterschiedlicher Kulturen. Zudem bringen die Kinder oft Spannungen aus Streitigkeiten im Schulalltag mit in die Sportstunden.“
Neben den konkreten Herausforderungen belastet zusätzlich die angespannte Hallensituation die Durchführung. Noch immer werden zahlreiche Sporthallen zu Unterbringung von geflüchteten benutzt. Dies stellt aus Sicht der DJK Wiking eine doppelte Schikane dar: zum Einen für die Flüchtlinge selbst, die oft traumatisiert sind und dabei über viele Monate hinweg in unzumutbaren Verhältnissen ohne jede Privatsphäre leben, zum Anderen für den Sportverein, der sich bemüht noch mehr Angebote für Kinder und Jugendliche aufzubauen und dem dafür wiederum die nötigen Hallenflächen fehlen.
Die Projektförderung ist für den Verein DJK Wiking Köln von besonderer Bedeutung und bestärkt ihn darin die soziale und gesellschaftliche Arbeit in Chorweiler im Rahmen des Möglichen fortzusetzen, obwohl er als Sportverein selbst aufgrund der Flüchtlingskrise unter starken Druck gerät. Bereits seit 2014 ist die DJK Wiking zudem „Stützpunktverein für Integration durch Sport“, wodurch der Verein weitere Fördergelder des Landessportbundes NRW für Integrationsarbeit erhält.