Viele Kölner Vereine aus dem Profi- und Breitensport haben eine Allianz gegründet, um mit Kölns Politik in den Dialog treten, darunter die DJK Wiking Köln. Bei einer Pressekonferenz beim ASV Köln wurde nun die Haltung der Parteien und der OB-Kandidat*innen in Köln in Hinblick auf den Sport hinterfragt.
Köln rühmt sich gerne mit dem Attribut einer „Sportstadt“, in der zahlreiche Welt- und Europameisterschaften stattfinden. Unter der Oberfläche ist von der Sportstadt Köln jedoch nur wenig zu erkennen, so die Meinung der neu gegründeten Allianz. Darüber berichtet unter anderem der Kölner Express. Viele Vereine kämpfen um finanzielle Hilfen, viele Sportstätten in Köln sind marode oder geschlossen und müssen dringend modernisiert werden. Eine in Auftrag gegebene Studie besagt, dass in Köln 14 neue Turnhallen benötigt werden.
Die Sport-Allianz fordert eine Verdopplung des Haushaltsanteils für den Sport, von aktuell 0,6 Prozent (rund 28 bis 32 Millionen Euro pro Jahr) auf 1,2 Prozent, also rund 60 Millionen Euro. Der Vorsitzende des Stadtsportbunds Köln Peter Pfeifer (auf dem Foto 6.v.l.) führt an, dass die Stadt für Kultur und Wissenschaft vergleichsweise 243 Millionen Euro pro Jahr ausgibt. Daher sei die Forderung, auch angesichts der positiven Bedeutung des Sports, sinnvoll und nicht utopisch.
Im Vorfeld der Kommunalwahl zeigten sich die Parteien gegenüber den gestellten Fragen der Allianz offen. Diese beinhalten effiziente Strukturen und beschleunigte Verfahren in der Administration vor, auch über Bezirksgrenzen hinaus. Die Allianz hofft nun, nach den Wahlen in einen engeren Dialog mit der Politik treten und eine Umsetzung der Wünsche erreichen zu können. Dazu sollen auch weitere Vertreter*innen des Sports in entsprechenden Gremien der Stadt mitarbeiten.
Von den 640 Sportvereinen in Köln mit insgesamt mehr als 300.000 Mitgliedern sind in der Allianz unter anderem dabei: 1. FC Köln, ASV Köln, DJK Südwest, DJK Wiking, Fortuna Köln, Kölner Haie, MTV Köln, KKHT Schwarz-Weiß, RBC Köln 99er, RG OSP Rheinland, Rheinstars Köln, Rot-Weiß Köln, TC Köln-Poll, TV Dellbrück sowie Stadtsportbund und Sportjugend Köln, die Lanxess-Arena und die Professoren Dr. Thomas Abel und Dr. Georg Anders.