Der Entwurf für den Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 der Stadt Köln erschüttert den organisierten Sport in der Stadt.
Geplant sind die Streichung fast aller geplanter Sportprojekte und Rücknahme nahezu jeder Investition in Vereinsheime, Sportanlagen oder Kunstrasenplätze. Die Allianz des Kölner Sports fordert die Stadt Köln deshalb auf, die geplanten Kürzungen und Komplettstreichungen zurückzunehmen und die wertvolle Arbeit von Sportvereinen weiterhin zu unterstützen.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären Helmut Schaefer, Vorstandsvorsitzender Stadtsportbund Köln (SSBK), und Peter Pfeifer, Vorstandsmitglied SSBK:
“Sollte es bei diesen Haushaltsansätzen bleiben, droht Köln ein noch nie dagewesener Niedergang des Etiketts „Sportstadt“ zur Sportwüste. Insgesamt droht dem Sport in Köln ein städtischer Kahlschlag von rund 20 Millionen Euro! Der Verfall von Sportinfrastruktur ist dadurch vorprogrammiert. Die Investitionssumme in Hallen, Sportplätze etc. soll in den nächsten Jahren um 96% (!) reduziert werden.”
Die Infrastruktur des Kölner Breiten-, Gesundheits-, Behinderten, und Leistungssports droht demnach nachhaltig zerstört zu werden. Bei laufenden Förderungen werden Vereinen z.B. für die Instandhaltung von Sportstätten im Plan 24 von 32 Positionen komplett gestrichen. Der Sportentwicklungsplan („Kölle Aktiv“ für alle Kölner Bürgerinnen und Bürger) soll ebenfalls komplett eliminiert werden.
Die Allianz des Kölner Sports beklagt, dass anders als in Metropolen wie Hamburg oder Düsseldorf in der hiesigen politischen Landschaft kein strategischer Wille zu erkennen ist, den Sport auch in herausfordernden Zeiten in seinen Stärken zu erhalten. Zusammenhalt, Integration, Inklusion, Gesundheit, soziale Teilhabe, Gleichberechtigung, Ehrenamt, menschliche Begegnung, Vorbilder, Nachhaltigkeit – für all das steht Sport. Daher müsse Sport gerade in gesellschaftlich schwierigen Zeiten gefördert und nicht torpediert werden.
Der Allianz fährt fort, bei diesem Sportetat sei die Balance zwischen dem Notwendigen und der Perspektive für die Zukunft verloren gegangen. Der Sport als Rückgrat der Gesellschaft in vielen Bereichen des städtischen Lebens gerate dadurch in eine gefährliche Schieflage. Deshalb fordert die Allianz für die hinlänglich bekannten Mammutprojekte der Stadt ein Moratorium, bis die Stadt wieder in ruhige Gewässer kommt. Das werde der überwältigenden Mehrheit der Kölner Gesellschaft Luft geben für ein lebenswertes Köln.