DJK Wiking begrüßt Aussagen von Peter Pfeifer, Vorsitzender des Stadtsportbunds Köln, im Kölner Stadt-Anzeiger
Helmut Frangenberg hat im Kölner Stadt-Anzeiger ein ausführliches Interview mit Peter Pfeifer geführt, der im Vorjahr nach dem Rücktritt von Klaus Hoffmann das Amt des Vorsitzenden des Stadtsportbunds Köln (SSBK) übernommen hat. Darin hebt er die unverzichtbare Leistung der Sportvereine in vielen Bereichen hervor und kritisiert die mangelnde Unterstützung durch die Stadt.
Den Marketing-Begriff der „Sportstadt Köln“ rückt Pfeifer gleich zu Beginn des Interviews in den Bereich des Sportentertainments. Zwar habe auch das seine Berechtigung, doch werde die Stadt diesem Anspruch insgesamt nicht gerecht:
„Das ist schön, das soll es geben. Aber das hat kaum etwas mit dem Sport zu tun, den wir vertreten. Die Stadt sollte sich nicht mehr „Sportstadt“ nennen, weil sie einfach keine ist.“
In Hinblick auf erhöhte Zuschüsse für den Sport stellt er klar, dass vieles von dem aktuell bereit gestellten Geld auf das Jahr 2018 beschränkt ist. Der Abruf dieser Zuschüsse für kleinere Bauprojekte oder Kleinreparaturen sei bereits aufwändig. Zudem fehle es den Sportvereinen an allen Ecken, fährt Pfeifer fort, und führt dazu einige Tätigkeitsbereiche auf:
„Wir machen Bildungsarbeit, sind in Kindergärten und Schulen. Wir versuchen seit einigen Jahren im Sport, die schwierige Aufgabe der Inklusion zu schultern, und leisten den größten und vor allem schnellsten Beitrag zu Integration. Von wem werden wir dabei für Personalkosten unterstützt? Vom Landessportbund, von der Stadt nur sehr bescheiden.“
Nach 13 Jahren aktiv im Kölner Sport – Pfeifer war zuvor 12 Jahre lang Vorsitzender der Sportjugend – hat er nach eigener Aussage die Erfahrung gemacht, dass zuweilen schon die Frage nach einer gerechten Verteilung der städtischen Gelder als unanständig empfunden werde. Allerdings stimmten die Relationen nicht, der Sport befinde sich nicht auf Augenhöhe mit anderen Bereichen. So kritisiert er insbesondere die Sanierung des Opernhauses für mehr als 500 Millionen Euro für eine kleine Minderheit, wobei auch der laufende Betrieb noch mit Millionen hoch subventioniert werden müsse:
„Wir vertreten weit über 200.000 Menschen, die in Vereinen Sport treiben und eine große Zahl vereinsungebundener Sportler. Und die werden mit 25 bis 30 Millionen Euro pro Jahr unterstützt und leben seit Jahren mit sanierungsbedürftigen oder gar geschlossenen oder nicht vorhandenen Sportstätten.“
Im Weiteren schließt er nicht aus, ähnlich wie in Bonn als Ultima Ratio mit einem Bürgerbegehren für eine Kürzung der Opernzuschüsse zu sorgen. Aktuell läuft jedoch die Arbeit an einem Sportentwicklungsplan für Köln, dessen gute Ideen hoffentlich nicht wie in der Vergangenheit wieder in Schubladen verschwinden. Pfeifer erklärt: „Wir wollen nicht, dass es bei einem Diskussionszirkel bleibt.“ Es müssten schnell Bewegungsräume aller Art geschaffen werden. Der Vorsitzendes der DJK Wiking Lars Görgens begrüßt die klaren Worte von Peter Pfeifer:
„Die Sportvereine leisten hervorragende Arbeit in vielen Bereichen: Integration, Inklusion, für Kinder und Senioren, im Gesundheitsbereich, für sozial schwache Familien. Wir nehmen uns der gesellschaftlichen Probleme an. Mit geringem Budget leisten wir viel! Mehr Unterstützung wäre ohne Frage angebracht. Endlich spricht es jemand deutlich an!“