DJK Wiking schließt sich der Kritik des Stadtsportbundes Köln an – Datum der Rückgabe der Sporthalle Soldiner Straße noch ungewiss
Anfang Mai hat das Wohnungsamt Köln bekannt gegeben, dass aktuell noch 500 Geflüchtete in Kölner Turnhallen untergebracht sind. Wohnungsamtsleiter Josef Ludwig kündigte an, dass die noch genutzten Turnhallen schon deutlich vor Ende des Jahres geräumt sein werden. Der Stadtsportbund Köln kritisiert, dass Räumung jedoch noch lange nicht Rückgabe an den Schul- und Vereinssport bedeutet und dass nun jahrelange Wiederaufbauarbeit für die betroffenen Vereine notwendig sei.
Helmut Schaefer, Vorsitzender der Sportjugend Köln, begrüßt zwar, dass die Unterbringung in den Turnhallen nun offenbar ein schnelleres Ende als geplant findet, da Schulen und Vereine diese Hallen für den Übungs- und Wettkampfbetrieb dringend benötigen. Er spricht aber von einem „Armutszeugnis für eine Stadt wie Köln“, derart lange keine menschenwürdige Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge gefunden zu haben.
Im Bereich des Vereins DJK Wiking Köln wird aktuell vor allem die Halle Soldiner Straße schmerzlich vermisst, die dem Vereinssport noch nicht wieder zur Verfügung steht. Mit einer üblicherweise angesetzten Instandsetzungsfrist von vier bis sechs Wochen bis zur Übergabe könnte sich der Verein gut arrangieren. Doch obwohl diese Halle bereits leer geräumt ist, wird sie dem Vernehmen nach auch nach den Sommerferien immer noch nicht wieder nutzbar sein.
Dies ist eine weitere herbe Enttäuschung für den Verein, der sich bemüht, zurück zu finden zu normalem Sport- und Trainingsbetrieb. In der Halle Soldiner Straße fanden früher viele Judo-Angebote, sowie Jiu Jitsu- und Frisbeesport-Einheiten statt, die künftig wieder dort stattfinden sollen. Viele Kinder, die zwischenzeitlich in der Sporthalle Merianstraße mit Judo begonnen haben, werden nun jedoch wieder abspringen, sobald das Angebot regulär zurückwechselt in die Soldiner Straße.
Auch Klaus Hoffmann, der Vorsitzende des Stadtsportbundes Köln, bestätigt:
„Jetzt steht jahrelange Wiederaufbauarbeit für die betroffenen Vereine an, um den nachhaltigen Schaden aus den vergangenen drei Jahren, der hier von den Akteuren in Kauf genommen wurde, aufzuarbeiten.“
Es seien ganze Wettkampfstrukturen zerstört worden, in einzelnen Disziplinen fehlten komplette Jahrgänge, auch bei den Trainern. So etwas dürfe sich in Zukunft nicht wiederholen. Daher sei das Thema Notunterbringung von Geflüchteten für den Stadtsportbund Köln noch lange nicht abgeschlossen. Mit Blick auf die weltpolitische Lage müsste die Verwaltung schon jetzt alternative Pläne aufstellen.
Der Stadtsportbund Köln wird dazu in den kommenden Wochen einen Forderungskatalog mit konstruktiven Vorschlägen im Sinne des Kölner Sports einbringen.